Der Neuanfang nach dem 2. Weltkrieg
1947
Im Juni dieses Jahres verstarb nach einer langen Leidenszeit der erste Vorstand Friedrich Blessing. In einer Ausschussitzung beauftragte man Albert Braun, die Führung der Vereins- geschäfte als stellvertretender Vorstand fortzuführen.
1948
Am 18. Januar dieses Jahres fand die erste Hauptversammlung nach Beendigung des Krieges statt. Die 70 anwesenden Mitglieder gedachten dem im letzen Jahr verstorbenen Vorstand, der seit der Vereinsgründung den Verein mit vorbildlicher Leistung geführt hatte. Nachdem eine neue Satzung verabschiedet worden war, wurde in einer geheimen Wahl eine neue Vor- standschaft gewählt. Albert Braun wurde als neuer 1. Vorstand, Gottlob Krauss als stellver- tretender Vorstand und Schriftführer, Karl Rommel als Kassier, Friedrich Schüle, Karl Rinker, Reinhold Schneider und Hermann Blessing als Beisitzer, sowie Hermann Müller als Spritzenwart gewählt. Kreisbaumwart Strobel hielt dann einen Vortrag über Düngung und Schädlingsbekämpfung im Obstbau, auch das Thema Vogelschutz und Bienenzucht war ein wichtiges Thema an diesem Abend. Bei der noch anstehenden Winterspritzung sollten mög- lichst alle Bäume gespritzt werden, das dafür benötigte Karbolineum und 100 Kilogramm Baumteer wurde von der Waiblinger Firma Herzog bezogen.
Bei der Ausschussitzung am 20. Januar wurde der Baumteer dann zugeteilt, der Spritzenwart gab bekannt, dass er bei günstiger Witterung sofort mit dem Spritzen beginnen werde. Schriftführer Krauss regte an, dass man auch den Gartenbau bei Veranstaltungen des Vereins einbeziehen sollte. Ein weiterer Beschluss war die Anbringung einer Anschlagstafel des Vereins am Rathaus. Die bereits am 21. März beantragten Düngemittel für die 96 Vereinsmitglieder wurden am 18. Juni zur Verteilung an die Obstablieferer zugeteilt. Die 1270 Kilogramm wurden nach der Ablieferungsliste des Sammelstellenleiters Rinker zugeteilt. Von der Kreisbaumwartstelle erhielt der Verein auch 20 Meter Hochdruckschlauch für seine Motor- spritze, da die alten defekt waren.
Am 29. September fand in der TSV - Halle eine Obstausstellung statt, bei der 70 verschie- dene Sorten von Äpfeln und Birnen zu sehen waren. Die Ausstellung wurde auch wieder für die Schüler und ihre Lehrer geöffnet. Nach Abschluss der Ausstellung konnte der Verein einen Überschuss von 200 Mark verbuchen, der auf das Vereinskonto bei der Darlehens- kasse eingezahlt wurde. 150 Mark wurden im Oktober in einen Anhänger für die Motor- spritze investiert.
1949
Die Generalversammlung wählte am 9. Januar Karl Rommel zum Kassier, die anderen Vereins- ämter veränderten sich nicht.
Auf einer Sitzung am 23. April setzte man den Liter Spritzbrühe auf 6 Pfennige pro Liter fest, außerdem konnte man noch Benzinmarken für 60 Liter Benzin verteilen. Karl Rommel er- hielt 20 Liter, Friedrich Schüle, Marta Lämmle, Friedrich Specht und Karl Rinker erhielten jeweils 10 Liter. Im Dezember begann man mit Überlegungen über die Anschaffung einer Bewässerungsanlage, mit der man Wasser aus dem Buchenbach entnehmen und zu den Obst- baumwiesen bringen konnte.
1950
Diese wurden 1950 fortgesetzt, indem man Erkundigungen beim Landwirtschaftsministerium einholte. Das Ministerium rechnete mit mit Kosten von 10 DM pro Ar (100 qm) und kam so zu seinem Finanzierungsplan. 25 % der Kosten sollten als Staatszuschuss gewährt werden, 30 % hätte der Verein sofort selber aufzubringen, der Rest wäre über ein mit 6.5 % Zins und 18 jähriger Tilgung versehenes Darlehen zu finanzieren. Dies führte dazu, dass man dieses Projekt nicht weiter verfolgte. Für den Einsatz der Motorspritze bei der Winterspritzung erhob man einen Stundensatz von 50 Pfennig.
1951
Durch die schlechten Obsternten in den letzten zwei Jahren, hatte das Interesse am Verein stark nachgelassen, weshalb auf der Generalversammlung am 26. März nur 30 Mitglieder anwesend waren. Im Rückblick erwähnte der Vorsitzende noch einmal die beiden trockenen Jahre 1949 und 1950 und die Maikäferplage im Mai 1950, dann begründete er die Absage der allgemeinen Gewannspritzung im Galgenberg und Lehen. Viele Baumbesitzer seien bequem geworden und nicht mehr an der Schädlingsbekämpfung interessiert, der Verein oder die Ge- meinde seien nicht die Kindsmagd für diese. Die Baumbesitzer sollten dazu bewegt werden, sich wieder selbst um ihre Bäume zu kümmern und die Schädlingsbekämpfung selber durch- führen, dafür stehe jedem Mitglied die vereinseigene Motorspritze zur Verfügung.
Bei der Wahl wurde Vorstand Braun für weitere zwei Jahre zum Vorstand, Karl Lämmle zum Schriftführer gewählt, die Ausschussmitglieder wurden auf allgemeinen Wunsch in ihren Ämtern bestätigt.
Beim Rundgang am 15. September wurden im Galgenberg und Lehen ein starker Befall von Schorf und roter Spinne festgestellt. In zwei Ausschussitzungen gegen Ende des Jahres war die Vorbereitung des 25 - jährigen Vereinsjubiläums der wichtigste Beratungspunkt. Dieses sollte am am 6. Januar 1952 um 14.00 Uhr nachmittags, im Gasthaus zum Lamm, im Ramen der Hauptversammlung stattfinden.
1952
Alle Mitglieder wurden zum Jubiläum im Rahmen der Hauptversammlung am 6. Januar 1952 schriftlich eingeladen, Der Vorstand gab vor den zahlreich erschienenen Mitgliedern einen Rückblick auf das vergangene Jahr, unter anderem wies er auch auf die ordentlichen Obst- preise hin. Die Jubilare, die seit 1926 Vereinsmitglied waren, erhielten jeweils eine Flasche Wein (dieser war zuvor vom Kassier in den Läden der Mitglieder Paul Heller und Otto Specht beschafft worden) und vom Kreisobstbauinspektor Strobel wurden sie mit der silbernen Obstbaunadel ausgezeichnet. Dem anwesenden Lehrer Zogelmann machte der Vorstand den Vorschlag, der Schule Nistkästen zur Verfügung zu stellen, die dann durch die Schüler über- wacht werden sollten. Dieses Angebot lehnte dieser, aber mit dem Hinweis auf die Gefahr und die große Verantwortung ab.
Im Januar wurde die Vereinsspritze an Karl Rinker, Emil Rapp und Otto Schüle für 400 DM, der Karren an Hermann Müller für 25 DM und die Schläuche an Gottlob Krauss für 31.50 DM verkauft. Die 400 DM für den Verkauf der Spritze stellte der Verein zum Neubau der Lager- halle in Winnenden zur Verfügung.
Bei einem Vortrag von Kreisobstbauinspektor Strobel am 25. November über “Die heutige Lage des bäuerlichen Obstbaus”, erklärte er den Zuhörern, dass man die alten Obstbäume redu- zieren sollte, damit könne man den Durchschnittsertrag der anderen Bäume steigern. Bei einem anderen Vortrag am 28. November ging er auf die Winterarbeit ein, denn Baumpflege, Baumschnitt, Bodenpflege, Düngung und Winterspritzung seien die Voraussetzung für eine gute Obsternte. Diese beiden Vorträge fanden im Ramen der Volkshochschule Winnenden statt
1953
Am 18. Januar 1953 gab der Kassier bei der Ausschussitzung bekannt, dass in der Vereins- kasse 34,65 DM und auf dem Vereinskonto bei der Spar- und Darlehenskasse 292,50 DM sind. Die Mitgliederzahl war gegenüber dem Vorjahr von 91 auf 87 Personen gesunken.
1954
Beim Rundgang am 19. April lobte der Vereinsvorsitzende Braun seine Mitglieder, da diese im vergangenen Winter viel an den Obstbäumen gearbeitet hatten. Man besichtigte auch das bei der Umlegung in Frage kommende neue Obstbaugebiet in Richtung Weiler zum Stein.
40 Personen nahmen am 14. Juni am Vereinsausflug teil. Dieser führte zuerst an die Wein- bauschule in Weinsberg, dann zum bekannten Obstbaubetrieb Karl Köhler in Affaltrach. Über Heilbronn ging es weiter nach Kirchheim am Neckar, wo die Ausflügler noch eine Neuobst- anlage besichtigten.
1955
Auf der Hauptversammlung am 4. Februar ging es hauptsächlich um die Anlage einer Neu- obstanlage, die auch vom Kreisobstbauinspektor Strobel befürwortet wurde. An den Ge- meinderat wurde eine Denkschrift in dieser Sache gerichtet. Die Neuwahlen brachten keine Veränderungen.
1956
Auf der Generalversammlung wurden der Vorstand Braun und die Beisitzer Blessing und Schüle in ihren Ämtern bestätigt.
Der Vereinsausflug führte in diesem Jahr auf die Schwäbische Alb und nach Nürtingen, wo man die Obstanlagen der Obstbauschule Nürtingen besichtigte.
1957
Bei der Hauptversammlung am 28. Februar im Gasthof Lamm wurde Karl Rinker zum zweiten Vorstand, die Beisitzer Hermann Müller und Reinhold Schneider einstimmig für weitere zwei Jahre, gewählt. Friedrich Blessing (junior) wurde Kassier, da Karl Rommel sein Amt nieder- gelegt hatte. Man beschloss den Vereinsbeitrag von 1 DM auf 1.50 DM zu erhöhen.
1958
Die Hauptversammlung am 4. Februar 1958 brachte bei den Wahlen der Vorstandschaft keine Veränderungen. Mitglieder des Vereins regten an, die Vereinsführung solle etwas zu unternehmen, dass der Schäfer seine Tiere nicht mehr in den Obstanlagen weiden lasse. Die Tiere würden jedes Mal einen großen Schaden in den Obstanlagen verursachen.
Am 1. Juli führte der Vereinsausflug an den Bodensee, wo man im Kreis Tettnang Obstan- lagen besichtigte.
1959
In diesem Jahr war kein Vereinsbeitrag erhoben worden.
1960
Im Gasthof zum Lamm traf man sich am 18. Februar, um einen Vortrag von Oberlandwirt- schaftsrat Hofmann, über die Schaffung einer Neuobstanlage zu hören. Die Besucher, unter anderem auch Bürgermeister Schniepp, ließen sich die verschiedenen Vorschläge des Flur- bereinigungsamtes Schorndorf, vertreten durch Vermessungsrat Fabian, erklären. Die an- wesenden Mitglieder sprachen sich dann für die Schaffung einer Gemeinschaftsanlage aus, diese Sache sollte vom Verein an die Gemeinde weitergeleitet werden.
Anschließend hielt Kreisobstbauinspektor Strobel noch einen Vortrag über den Beerenobst- anbau. Ein großer Teil des Vortrages befasste sich speziell mit dem Anbau von Erdbeeren.
Die am 29. März im Gasthof zum Lamm abgehaltene Generalversammlung beschloss unter anderem, den Mitgliedsbeitrag für das Jahr 1959 nicht nachträglich zu erheben, den Jahres- beitrag ab dem 1. Januar 1960 auf 3 DM zu erhöhen. In der Vorstandschaft gab es Verände- rungen, da der 2. Vorsitzende Karl Rinker aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidierte, sein Nachfolger wurde Hermann Müller. Reinhold Schneider und Richard Hieber wurden als Beisitzer gewählt.
Am 29. Mai besuchte man die Schwaikheimer Gemeinschaftsanlage im Gewann Breitlauch, wo man, durch die dortigen Kollegen, einen ausführlichen Einblick in die Unterhaltung und Arbeitsweise in einer solchen Anlage erhielt, plante man eine ähnliche doch auch in Leuten- bach.
Der Vereinsausflug, gemeinsam mit den Mitgliedern der Milchgenossenschaft, führte in die- sem Jahr zum Salzbergwerk Kochendorf bei Heilbronn.
1961
Auf der Hauptversammlung am 3. Februar gedachte man den im letzten Jahr verstorbenen Vereinsmitgliedern Christian Schaad, Christiane Klöpfer und Otto Mögle, bevor Vorstand Braun einen Rückblick auf das vergangene Jahr gab. Die reiche Obsternte konnte man mit Hilfe der WLZ, wenn auch nicht immer zu guten Preisen, verkaufen. Ernst Bunz, Adolf Braun und Eugen Widmann wurden neu in den Verein aufgenommen. Für die Wahl der zwei zu wählenden Beisitzer kandidierten Hermann Blessing, Adolf Braun, Walter Klink, Friedrich Schäfer, Gerhard Schneider und Friedrich Schüle, gewählt wurden dann Walter Klink und Friedrich Schüle. Als Fachberater wurde auf Vorschlag des Vorstandes auch Karl Rommel in die Vereinsführung gewählt. Ferner beschloss man für Vereinsmitglieder, die älter als 65 Jahre sind, keinen Vereinsbeitrag zu erheben. Die Kosten des letzten Vereinsausfluges nach Wiesloch hatte die Vereinsführung ziemlich genau kalkuliert, denn den Ausgaben von DM 912.20 DM standen Einnahmen von DM 912,50 gegenüber.
Kreisobstbauinspektor Strobel erklärte in einem Vortrag, warum der hier verbreitete Streu- obstanbau nicht mehr rentabel sei und er deshalb die Schaffung von Neuanlagen begrüße.
1962
Zur Hauptversammlung am 23. Februar konnte Vorstand Braun neben vielen Mitgliedern auch Bürgermeister Schniepp begrüßen. In seinem Rückblick stellte er fest, dass die Obst- ernte 1961 nicht so reichlich, wie im Jahr zuvor gewesen war. Bei der Wahl der Vorstand- schaft wurde der Vorstand Braun, der Schriftführer Karl Lämmle und die Beisitzer Richard Hieber und Reinhold Schneider wieder gewählt. Bürgermeister Schniepp, Eugen Pfleiderer und Eugen Widmann traten neu in den Verein ein.
Im Rahmen der Ausschussitzung am 21. Juni gab der Vorstand bekannt, dass die Firma Naturella (heute Ernteband) in Winnenden auch in diesem Jahr wieder eine Sammelstelle für Obst und Johannisbeeren einrichten wolle. Er bat Kassier Friedrich Blessing (junior) die Sammelstelle zu übernehmen, was dieser aber ablehnte, da von ihm nur Gurken und Bohnen gefasst würden. Ihm würden außerdem von seitens des Vereins sehr viele Prügel zwischen die Beine geworfen. Dies führte zu wörtlichen Auseinandersetzungen, so dass er die Sitzung sogar verließ. Auf Vorschlag der Versammlung wurde daher Karl Lämmle mit der Obst- und Beerenannahme beauftragt. Das Verhältnis zwischen Kassier, Vorstand und Beisitzer besserte sich nicht mehr, weshalb man am 1. Dezember eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen musste. Vor 36 Mitgliedern berichtete Vorstand Braun über das Problem anhand von einzelnen Zwischenfällen in den letzten Jahren. Der Kassier trug noch seinen Kassen- bericht vor, dann erklärte er seinen Austritt aus dem Verein. Der Vorstand und der Ausschuss stellten ihre Ämter zur Verfügung, nahmen diese aber wieder an, da sie von der Versammlung dazu aufgefordert wurden ihre Ämter, wie bisher weiterzuführen. Als neuer Kassier wurde Ernst Bunz gewählt.
1963
In diesem Jahr beschritt der Verein kulturpolitisches Neuland, denn zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte veranstaltete man am 27. Januar 1963 in der TSV Turnhalle einen Fami- lienabend. Bereits um 19.00 Uhr war die Turnhalle voll besetzt und die gemeinsam mit der Genossenschaftsbank und der Milchgenossenschaft durchgeführte Veranstaltung konnte beginnen.
Das Programm dieses Familienabends wollen wir hier veröffentlichen, um Ihnen einen Einblick zu geben, wie die Vereinsfeste damals aussahen.
Für 25 - jährige Mitgliedschaft und mehr konnten geehrt werden
Diese Jubilare erhielten die silberne Ehrenobstbaunadel, eine Ehrenurkunde und eine Flasche Wein.
Hermann Blessing und Karl Rommel erhielten die goldene Ehrennadel.
Pause
An das Programm schloss sich ein gemütliches Beisammensein und Tanz zur Musik der Kapelle Bachteler an. Die Kosten für den Familienabend in Höhe von 369,80 DM teilte man folgendermaßen auf, die Genossenschaftsbank übernahm 169.80 DM, die Milchgenossenschaft und der Obstbauverein jeweils 100 DM.
Auf der Hauptversammlung am 1. Februar berichtete Vorstand Braun von einer guten Beerenernte im letzten Jahr, während Kassier Bunz einen Kassenstand von 579 DM vermelden konnte. Walter Klink und Friedrich Schüle wurden für weitere zwei Jahre in den Ausschuss gewählt. Als neue Vereinsmitglieder konnte man Otto Schüle, Wilhelm Ehmann, Karl Blessing, Erwin Rapp, Peter Bittinger, Helmut Rommel, Karl Jenner und Alfred Schneider begrüßen.
Der Vereinsausflug wurde wieder gemeinsam mit der Genossenschaftsbank und der Milchgenossenschaft durchgeführt, man fuhr nach Metzingen und Reutlingen, um Obstanlagen zu besichtigen. Anschließend besuchte man noch die Bärenhöhle, das Landesgestüt Marbach und die Stadt Urach.
1964
In diesem Jahr veranstaltete man wieder gemeinsam mit der Genossenschaftsbank und der Milchgenossenschaft einen Familienabend. Die Turnhalle war wiederum bis auf den letzten Platz gefüllt, als Vorstand Braun, nach einem Musikstück des Musikvereins Weiler zum Stein, die erschienenen Mitglieder und Gäste, unter anderem Bürgermeister Schniepp, Pfarrer Greiner und den Bundestagsabgeordneten Rösch begrüßen konnte. Der gemischte Chor des TSV trug einige Lieder vor, danach zeigte Bürgermeister Schniepp eine Dia - Schau mit Bildern von Leutenbach und Umgebung, Heinz Otto, Fritz Schneider und Volker Lämmle trugen Gedichte vor, bevor die Theaterstücke Die Wasserkur und Der Bratbirnenmost zu sehen waren, die viel Applaus erhielten. Nach Ende des Programms spielte der Musikverein Weiler zum Stein zum Tanz.
Auf der Hauptversammlung am 22. Februar konnte der Vorstand berichten, dass die Kosten für den Familienabend in Höhe von 260 DM (200 DM Gage für den Musikverein Weiler zum Stein, 60 DM für Essen und Getränke der Musiker) folgendermaßen aufgeteilt wurden. Jeweils 100 DM auf die Genossen- schaftsbank und die Milchgenossenschaft, 60 DM auf den Obstbauverein. In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr berichtete er von einer nicht so gut ausgefallenen Obsternte, jedoch habe man bei den Johannisbeeren eine Rekordernte eingebracht. Kassier Bunz präsentierte einen Kassenstand von 733 DM. Vorstand Braun, Schriftführer Lämmle und die Ausschussmitglieder Hieber und Schneider wurden wieder- gewählt. Des weiteren beschloss man den Vereinsbeitrag von 3 DM auf 4 DM zu erhöhen und in diesem Jahr wegen zahlreicher anderer Veranstaltungen und Ausflüge keinen Vereinsausflug zu machen. Als neues Mitglied wurde Hans Schmalzried in den Verein aufgenommen.
Am 23. August unternahm man aber eine Lehrfahrt zu einer mustergültigen Gemeinschaftsanlage bei Kirchheim am Neckar, die sogar mit einer stationären Bewässerungsanlage ausgestattet war.
50 Mitglieder besuchten den Landesobsttag, der wegen des 75 - jährigen Vereinsjubiläums des Obst- und Gartenbauvereins Winnenden in der Nachbargemeinde Winnenden stattfand.
1965
Der Dorfabend am 30. Januar fand in der, wieder bis auf den letzten Platz besetzten TSV - Halle statt. Der neugegründete Musikverein Leutenbach hatte an diesem Abend seinen ersten öffentlichen Auftritt.
Die Wahlen bei der Jahreshauptversammlung am 12. Februar brachten keine Veränderungen, denn der 2. Vorstand Hermann Müller, Kassier Ernst Bunz, die Ausschussmitglieder Walter Klink und Friedrich Schüle, wurden in ihrem Amt bestätigt. Man beschloss nun monatlich einen Rundgang durchzuführen. Hildegard Binder und Fritz Lämmle wurden als neue Mitglieder begrüßt.
Der Rundgang am 19. April führte die Mitglieder nach Hertmannsweiler auf die Obstgüter von E.Hilt. Dieser gab den Besuchern Auskunft über Düngung, Schädlingsbekämpfung, Schnitt und Sortenfrage.
Wie in den vergangenen Jahren wurde der Vereinsausflug wieder gemeinsam mit der Genossenschaftsbank und der Milchgenossenschaft durchgeführt. Am 29. Juni führte dieser die Vereinsmitglieder nach Weinheim und Mannheim.
1966
Vorstand Braun konnte bei der Hauptversammlung am 11. Februar zahlreiche Mitglieder begrüßten und sie in seinem Rückblick auf das vergangene nasse Jahr verweisen. Mostobst, das nicht regelmäßig gespritzt worden war, war sehr schorfig und klein, gepflegtes Tafelobst war ordentlich und brachte gute Preise. Die Erdbeerernte war gut, die Johannisbeerernte mäßig ausgefallen. Kassier Bunz berichtete von einem Kassen- stand von 756 DM. Bei Wahlen wurden Albert Braun, Karl Lämmle und die Ausschussmitglieder Richard Hieber und Reinhold Schneider in ihren Ämtern bestätigt. Neue Mitglieder wurden Franz Münzer, Peter Lenzmaier, Martin Lämmle und Alfred Messmer.
Der erste Rundgang am 6. März führte in die Sauäcker, wo man den Mitgliedern den Schnitt von Obstbäumen und Johannisbeersträuchern und auch Sauerkirschbäumen zeigte, bevor man weiter zu den Heidenhöfer Neuobstanlagen ging. Dort besichtigte man auch den neuen Wasserhochbehälter.
Im Jahr des 40 - jährigen Vereinsjubiläums wurde vom 8. bis 11. April 1966 ein Vereinsausflug nach Südtirol durchgeführt, über den man im Protokollbuch lesen kann, dass dies herrliche Tage gewesen seien, wie sie die meisten Teilnehmer noch nie erlebt hatten.
Für 12.50 DM konnte man am 18. September an einer Lehrfahrt an den Bodensee teilnehmen.
Ab dem 21. September befasste sich der Ausschuss mit dem 40 - jährigen Vereinsjubiläum. Im Rahmen dieses Jubiläums sollte im alten Rathaus (heute DRK-Vereinsheim) auch wieder eine Obstausstellung stattfinden. Der Aufbau der Ausstellung, die in vier Gruppen eingeteilt war
begann am 27. Oktober und dauerte fast 2 Tage. Richard Rommel stellte Schrifttäfelchen für die Ausstel- lungsstücke her, während andere Vereinsmitglieder das alte Rathaus geschmückt und die Ausstellungsstücke in den einzelnen Räumen schön aufgebaut hatten. Zur Ausstellungseröffnung am 29. Oktober konnte Vorstand Braun dann zahlreiche Gäste darunter auch Bürgermeister Schniepp mit Gattin begrüßen. Kreisobstbau- inspektor Strobel lies es sich nicht nehmen, den Gästen Kostproben bekannter Apfel- und Birnensorten, mit einem Apfelschneider zu mundgerechten Stücken zu zerkleinern, die dann von zwei Mädchen den Gästen auf kleinen Tellern angeboten wurden. Im Ausstellungsraum mit den Mostäpfeln hatte die Firma Naturella (heute Fa. Ernteband) einen eigenen Stand aufgebaut, während in einem weiteren die Genossenschaftsbank und die Imker vertreten waren. Am Eingang des alten Rathauses stellte Karl Rommel seine Baumschulerzeugnisse aus, Erwin Betsch hatte eine Weinstube zur Bewirtung eingerichtet und eine Tombola war auch noch or- ganisiert worden. Diese und das erhobene Eintrittsgeld von 50 Pfennig sollten die Kosten der Ausstellung decken helfen. Der größte Besucherandrang herrschte am Sonntagnachmittag, so dass die Räume teilweise überfüllt waren. Am Sonntagabend konnte man stolz von einem großen Erfolg dieser Obstausstellung reden und auch der Vereinskassier war zufrieden.
Die eigentliche Jubiläumsfeier fand dann am 12. November in der TSV-Turnhalle unter Mitwirkung des Musikvereins Leutenbach und der Sängerabteilung des TSV statt. Kreisobstbauinspektor Strobel gab einen Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre und ein Diavortrag mit Bildern aus dem Vereinsleben erfreute die anwesenden Mitglieder und Gäste. Wilhelm Binder, Christian Hieber, Paul Heller, Emil Rapp, Jakob Schaad, Friedrich Schüle, Otto Schüle und Gottlob Sommer wurden vom Vorstand mit einer Flasche Wein und einer Urkunde geehrt. Vorstand Braun wurde mit der goldenen Ehrennadel des Landesobstbauverbandes aus- gezeichnet. Nach dem offiziellen Programm spielte dann der Musikverein Leutenbach zum Tanz auf.
Die Einnahmen bei der Obstausstellung und der Jubiläumsfeier betrugen 1507,60 DM, ihnen standen Ausgaben von 766,40 DM gegenüber, so dass ein Reingewinn von 741,20 DM für den Verein übrig blieb.
1967
Vor 52 anwesenden Mitgliedern hielt Obstbauinspektor Reitz auf der Hauptversammlung am 17. Februar mit Hilfe von interessanten Lichtbildern einen Vortrag über aktuelle Fragen der Obsterzeugung und den Absatz von Obst. Vorstand Braun lies das vergangene Jahr 1966 Revue passieren, man war von Spätfrösten und Unwettern verschont geblieben und hatte deshalb ein ordentliches Obstjahr gehabt. Die Höhepunkte im Vereinsleben waren die Obstausstellung und die Jubiläumsfeier gewesen. Kassier Bunz vermeldete einen Kassenstand von 1612,62 DM. Der 2. Vorstand Hermann Müller, Kassier Bunz und die Ausschussmitglieder Friedrich Schüle und Walter Klink wurden wiedergewählt, als neues Mitglied wurde Albert Schüle in den Verein aufgenommen.
Beim Rundgang am 2. April konnte Vorstand Braun 60 anwesenden Personen Anregungen zur Schäd- lingsbekämpfung und Düngung aller Obst- und Beerensorten geben. Bereits eine Woche später wanderten 60 Vereinsmitglieder zur im Winter 1966 / 1967 erstellten Gemeinschaftsanlage Affalterbach, durch die sie von Kurt Bahler aus Weiler zum Stein geführt wurden.
Am 29. Juni führte der Vereinsausflug die Mitglieder nach Öhringen und Waldenburg.
1968
In seinem Tätigkeitsbericht über das Jahr 1966 erwähnte Vorstand Braun auf der Hauptversammlung am 24. Februar die zahlreichen Rundgänge, sowie die Wanderung nach Affalterbach und den Ausflug ins Hohenloher Land. Nach den Frostnächten Ende April 1967 sah es nicht gut aus, nur in geschätzten Lagen hatte man bei den Johannisbeeren gute Erträge, bei Erdbeeren nur bei den späten Sorten. Die Apfelernte im Herbst viel dafür so reichlich aus, dass das Mostobst kaum verwertet werden konnte, denn man bekam nur 3 DM.
Der 1. Vorstand Albert Braun, Schriftführer Karl Lämmle und die Ausschussmitglieder Richard Hieber und Reinhold Schneider wurden wiedergewählt. Ausschussmitglied Friedrich Schüle war verstorben, für ihn wählte man Alfred Messmer in den Ausschuss. Als neue Mitglieder konnte man René Huber und aus Weiler zum Stein Hermann Jäger begrüßen.
Rundgänge fanden am Oster- und Pfingstmontag statt, der Vereinsausflug führte die Mitglieder am 29. Juni an den Bodensee, wo man unter anderem die Obstbauberatungsstelle Überlingen mit ihren Kernobst- und Sauerkirschenanlagen besichtigte.
Am 6. Dezember hörten die Mitglieder im Gasthof zum Lamm einen Vortrag von Kreisobstbauinspektor Dr. Stößer über die allgemeine Lage im Obst- und Beerenanbau. Er gab auch noch wertvolle Hinweise zur Schädlingsbekämpfung und Düngung. Am Tag danach gab er 50 Teilnehmern, unter denen sich auch Nell- mersbacher Bürger befanden, noch eine praktische Unterweisung im Schnitt von Bäumen und Beeren- sträuchern.
1969
Auf der Hauptversammlung am 21. Februar berichtete Vorstand Braun in seinem Jahresrückblick für 1968 von einer geringen Kernobsternte (bedingt durch eine sehr warme Witterung im April, die eine schlagartige Blüte beim Stein- und Kernobst verursachte, weshalb die Bienen beim Befruchten nicht nachkamen),die Steinobsternte war besser, die Ernte von Johannisbeeren und Erdbeeren war gut.
Der Kassier Ernst Bunz berichtete von einem Kassenstand von 1453 DM, danach wurden er, der 2. Vorstand Hermann Müller und die Ausschussmitglieder Walter Klink und Alfred Messmer ohne Gegenstimmen wieder- gewählt. Als neue Mitglieder wurden Karl Strauß und Alfred Rommel begrüßt.
35 Personen nahmen am zweitägigen Vereinsausflug am 28. und 29. Juni ins Elsass teil.
1970
In seinem Rückblick auf das Obstjahr 1969 berichtete Vorstand Braun auf der Hauptversammlung am 26. Februar unter anderem von einer guten Erdbeerernte, die zu einem guten Preis verkauft werden konnte. Die Steinobsternte sei zufriedenstellend gewesen, während man bei den Johannisbeeren geringe Erträge und dazu noch einen sehr niedrigen Kilopreis gehabt habe. Die Kernobsternte war sehr reichlich ausgefallen, wes- halb man das Most- und Tafelobst nur schlecht und zu einem niedrigen Preis absetzen konnte.
Kassier Ernst Bunz legte seinen Kassenbericht vor und verwies auf den Kassenstand von 1617 DM.
Einstimmig wurden Vorstand Albert Braun, Schriftführer Karl Lämmle und die Beisitzer Reinhold Schneider und Richard Hieber wiedergewählt.
Der Verein sollte sich auf Anfrage der Gemeinde zum ersten Mal an der Maifeier der Gemeinde Leuten- bach beteiligen.
Der Vereinsausflug brachte die Mitglieder nach Bad Friedrichshall, wo man die größte Obst- und Gemüse- konservenfabrik des Unterlandes besichtigte, bevor es mit dem Schiff auf dem Neckar nach Heilbronn ging. Mit dem Bus ging es weiter zur Besichtigung des Klosters in Maulbronn, bevor man zu einer kleinen Weinprobe bei der Weingärtnergenossenschaft Besigheim einkehrte.
|
Vereinseintritt |
Börner, Frida |
1927 |
Klink, Christian |
1927 |
Pfleiderer, Christian |
1928 |
Lämmle, Martha |
1929 |
Blessing, Karl |
1929 |
Müller, Fritz |
1930 |
Schäfer, Friedrich |
1930 |
Schmalzried, Hermann |
1930 |
Schneider, Hermann |
1930 |
Rinker, Karl |
1932 |
Mergenthaler, Richard |
1933 |
Wolf, Gottlob |
1933 |
Entenmann, Hermann |
1934 |
Hieber, Hermann |
1935 |
Hilt, Karl |
1935 |
Lämmle, Albert |
1935 |
Lämmle, Karl |
1935 |
Collin, Karl |
1936 |